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European Association
of American Square Dancing Clubs e.V.

 
Friendship is Square Dancing's greatest reward
      
 

 
   

EAASDC-Bulletin Dezember 2010

Square Dance Kleidung

Ich erhielt im November folgenden Leserbrief:

„Im Directory gibt es auf Seite 7 eine Erläuterung verschiedener Abkürzungen.

(T) Traditional Dress on Clubnight / Traditionelle Square Dance Kleidung

(P) Proper Dress on Clubnight / Korrekte Square Dance Kleidung

Ich glaube es hat sich ein Übersetzungsfehler eingeschlichen. Meines Wissens bedeutet "Traditional" Square Dance Outfit (Lange Hemden für die Herren, Petticoat für die Damen) und "Proper" korrekte Alltagskleidung (z.B. keine Shorts). Ich kann auch keinen Unterschied zwischen Traditioneller Square Dance Kleidung und Korrekter Square Dance Kleidung finden. Gerne erwarte ich deine Antwort.“

Ich nehme dies zum Anlass, das Thema Kleiderordnung nochmals aufzugreifen und diese Frage öffentlich im Bulletin zu beantworten. Nachstehend die Wiederholung eines Beitrags aus dem Bulletin August 2006 in dem die Antwort zu finden ist. Ergänzt habe ich dies um einige ältere Meinungsäußerungen zu diesem Thema. Dies um zu zeigen, dass die Meinungen dazu durchaus kontrovers waren und vielleicht sind. Natürlich ist all dies ein rein redaktioneller Beitrag und keine Meinungsäußerung des EAASDC Boards.

Der Editor

Dress Code / Kleiderordnung ECTA Board
EAASDC Bulletin Aug 2006
Früherer ECTA President Kenny Reese & Angelika Reinheimer

Bei der gerade stattgefundenen ECTA Convention wurde das Thema Kleiderordnung beim Square Dance diskutiert. Viele Gesichtspunkte, die in letzter Zeit aufkamen, wurden angesprochen. Obwohl die Mehrheit der anwesenden Caller die Meinung vertrat, dass die traditionelle Square- Dance-Kleidung nicht verloren gehen sollte, möchte man in Fällen, wo es gewünscht wird oder besser passt, zusätzlich andere Möglichkeiten schaffen.

In den USA und anderen Teilen der Welt wurde im Dezember 2000 eine etwas mehr legere Kleiderordnung akzeptiert. Diese Regeln sind weiter unten beschrieben. Von ECTA wird empfohlen, die Kleiderordnung neu zu regeln, zu akzeptieren und zukünftig bei Tänzen hier in Europa zu nutzen. Auf den Flyern sollte die erforderliche Art der Kleidung für die Tänze und Clubs angegeben werden.

Es sollte beachtet werden, dass unabhängig vom angegebenen Dresscode die traditionelle Kleidung immer akzeptiert ist. Wir müssen aber bedenken, dass der wichtigsteTeil vom Square Dance der Spaß und die Freundschaft ist, und dass die Kleiderordnung manchmal hinderlich sein könnte.

Die Kleiderordnung sollte auch für Clubabende bekannt gemacht werden, da sie von Club zu Club und auch zu verschiedenen Zeiten im Jahr unterschiedlich sein kann. Es wird empfohlen, dass EAASDC überprüft, ob diese Information in der Liste veröffentlicht werden kann, die für alle EAASDC-Clubs und Tänzer regelmäßig erscheint. Das würde die Information allen Tänzern, die reisen und Nachbarclubs besuchen, zugänglich machen.

Die zum Überdenken und zur Übernahme empfohlene Kleiderordnung ist:

Traditionelle Square-Dance-Kleidung:

„Traditionelle“ Square-Dance-Kleidung ist die Verbindung zur Geschichte unserer Aktivität, trägt zur visuellen Freude von Teilnehmern und Zuschauern bei, unterstützt individuelles Styling bei manchen Tanzfiguren und bietet Schutz und Bequemlichkeit, z.B. Schuhe, langärmelige Hemden, Petticoats, etc. Der Prärierock gehört ebenfalls in die Kategorie „Traditionelle Kleidung“.

Korrekte Square-Dance-Kleidung:

Traditionelle Kleidung kann manchmal für Tänzer unbequem sein und sogar Leute davon abhalten, einzusteigen und/oder teilzunehmen. Dann kann die Kleiderordnung „proper“ (korrekt) benutzt werden. Sie beinhaltet lange Hosen und ordentliche Jeans für Männer und Frauen und kurzärmlige Hemden und Poloshirts für Männer. T-Shirts für Männer fallen nicht in diese Kategorie.

Es sollte aber beachtetet werden: Auch wenn eine Veranstaltung mit „proper“ angegeben ist, ist „traditionell“ immer passend.

Lässige Square-Dance-Kleidung:

Obwohl korrekt bereits eine breite Palette an Auswahl bietet, kann es Gründe geben, z.B. Reisen, Wetter oder andere Umstände, wo Tänzer weder traditionell noch korrekt tragen möchten. In diesem Fall können diese Tänze/Sessions/Festivals etc. mit „lässiger“ (casual) Kleidung ausgeschrieben werden. Es ist zu beachten, dass bei einem Tanz, der mit „lässiger“ (casual) Kleidung angegeben ist, auch immer „traditionell“ und „korrekt“ passend sind. Unabhängig von dem Dresscode sollte die Kleidung immer dem guten Geschmack entsprechen.

Clubs und Leaders, die Tänze und Wochenend-Festivals veranstalten, werden ermuntert, sie mit „traditional“, „proper“ oder „casual“ zu kennzeichnen. Alle Square Dancer sollten dieser Wahl mit Toleranz begegnen.

Die Gelegenheit für Spaß und Freundschaft sollte nicht verloren gehen, unabhängig vom gewählten Dresscode.

Was heißt ,Geschichte'?
by Bill O'Rourke
Nachdruck aus Bulletin November 1998

Wenn wir auf die Geschichte zurückblicken, gab es eine Zeit, in der alles, was mit dem "Westen“ zu tun hatte, als ungehobelt und bestenfalls halb-zivilisiert galt. Natürlich war das so, weil dort die "Grenze" war, wo es wenig Annehmlichkeiten gab und Überleben oberster Grundsatz war. Dieses Bild hielt sich im Osten bis weit in dieses Jahrhundert, die 30-er Jahre. Auch die Eleganz und Anmut von San Francisco wurde nicht anerkannt.

Henry Fords Förderung des "Western"-Dance half, dieses Image zu ändern, denn er war ein Mitglied der "Gesellschaft", und die Kleidung, die er zu seiner Zeit trug, zeigte das. Er nahm den Tanz und versuchte, ihn seinem eigenen Rang in der Gesellschaft anzupassen. Pappy Shaw führte ihn auf seinen Ursprung zurück und änderte die Kleidung auf das hin, was in weiten Kreisen der Gesellschaft akzeptiert wurde. Um 1950 entsprach die Kleidung entweder dem, was man sich unter dem "Westen" vorstellte, oder was Alltagskleidung war (keine besondere Kleidung). Ich habe eine alte Plattenhülle, die die Leute auch so beim Tanzen zeigt: einige in "Western"-Gewand, andere in Bluejeans (Männer und Frauen).

Im Laufe der Zeit haben wir die Kleiderordnung festgeschrieben und nicht mit der Mode wechseln lassen wie zuvor. Wir meinen zwar nicht mehr, dass die Leute aus dem westlichen Teil der USA rauhe Grenzbewohner sind, aber wir hören noch von dem "ungehobelten" Image, das nicht mehr existiert. Aktuelle Behauptungen in unserer Literatur halten manches noch lebendig, was schon lange tot ist. Es ist höchste Zeit, diese Behauptungen endlich verschwinden zu lassen und lieber auf das Heute und die Zukunft zu schauen als auf die Vergangenheit, wenn wir wollen, dass der Square Dance überlebt.

Manche, vielleicht viele, werden mir nicht zustimmen wie ich weiß, ich sage es trotzdem:

Wir müssen aufhören, "ausschließend" zu sein und müssen beginnen, "einschließend" zu werden. Wir müssen uns daran erinnern, dass es der Tanz und das "Spaß haben" ist, was wichtig ist und sonst nichts. Wenn wir weiter Kinder wegschicken, weil sie zu stürmisch sind, zu energiegeladen oder weil sie sich nicht so kleiden wollen wie die älteren Tänzer, werden wir sie nie mehr zum Tanzen bringen. Wenn wir den Eindruck vermitteln, dass wir nur ein Haufen alter Leute in verrückten Kostümen sind, werden wir auch die Leute mittleren Alters nicht ansprechen. Wenn sie es nicht versuchen wollen wegen dieses Eindrucks, den wir vermitteln, werden sie nie erfahren, wie viel Spaß es macht und unsere Mitgliederzahlen werden weiter schrumpfen.

Ich würde gern mehr Demos sehen, die sich auf das Tanzen und den Spaß konzentrieren und
weniger auf das, was wir tragen, mit Kindern (ja, es gibt welche) und jungen Leuten. Wir müssen betonen, dass Square-Dance- Kleidung keine Voraussetzung für einen Lehrgang ist und auch nicht, um an einem Tanzabend teilzunehmen. Dies Letzte mag ketzerisch klingen: ich sehe mehr und mehr Square Dancer an normalen Clubabenden in Alltagskleidung und es hat ihrem Tanzen kein bisschen geschadet.

Square Dance Kleidung
Debi Bliss, USA
Nachdruck aus Bulletin December 1997

Hallo! Ich bin Amerikanerin und lese Euer Bulletin mit großem Interesse. Heute las ich den Artikel über Square Dance Kleidung und sehe, dass wir alle das gleiche Thema haben.

Ich bin eine von denen, die Schwierigkeiten
mit der "Petticoat-Regel" haben, aber obwohl ich glaube, dass ich zur Zeit noch zur Minderheit gehöre, denke ich doch, dass wir auf dem Weg zu einer Änderung sind: Mehr und mehr Frauen kleiden sich in "Prärie-Röcke" (die längeren "Western"-Röcke) und manche Clubs haben das jetzt zu ihrer offiziellen Clubkleidung gemacht (das sind die, die alle in der gleichen Art gekleidet sind). Ich sehe diese Änderungen mit Freude!

Mir wurde (vor 20 Jahren) beigebracht, dass "korrekte Square Dance Kleidung" bedeutet: Frauen in weiten Kleidern/Röcken, Männer mit langen Ärmeln und flache Schuhe für alle. Das war alles, was mir jemals als "korrekt" beigebracht wurde, aber man wird dazu gedrängt, teure Petticoats zu kaufen und teure Kleider, die zu den teuren Petticoats passen.

Ich kann nicht verstehen, warum ein "Volkstanz" so teuer für das "Volk" sein muss. Wenn wir die ganze Zeit vor Zuschauern tanzen würden, wäre es vielleicht richtig, teure Kostüme zu tragen. In den alten Zeiten trugen die Leute das, was sie auch zum Kirchgang anzogen, sie hatten keine spezielle Kleidung, die nur zum Tanzen im Schrank hing.

Ich sehe ein, dass Frauen keine Hosen tragen sollten oder durchsichtige Kleidung, aber diese Forderung unterscheidet sich von einer starren Kleiderordnung. Ich war überrascht, dass Jeans für Männer unpassend sein sollen. Hier tragen die Männer Jeans, allerdings andere als ihre Arbeitshosen.

Ich hoffe ihr findet einen Kompromiss für Euch. Einige Regeln sind notwendig, damit die Leute nicht schlampig ankommen, aber nicht so starr, dass Frauen nicht tanzen können, wenn sie nicht viel Geld für einen Petticoat ausgeben wollen, der nur zum Tanzen getragen wird. Petticoats sind hier sehr teuer und ich denke, dass sie bei Euch noch teurer sind. Das ist zu teuer für eine Beschäftigung, bei der es um Freundschaft und einen netten Zeitvertreib geht.

Stimmen aus dem Heimatland des Square Dance
Auszüge aus einer Diskussion im Internet
Nachdruck aus Bulletin September 1997

Ich finde es interessant, dass Tänzer des "Modern Western Square Dance" ihre Kostüme als "traditionell" bezeichnen, während die selbsternannten "traditionellen" Tänzer solche Kostüme generell verachten. Natürlich sieht man diese selbsternannten "traditionellen" Tänzer aber oft in T-Shirts tanzen, von denen ich bezweifle, dass sie die übliche Square Dance Kleidung irgendwo im Lande vor etwa 50 bis 100 Jahren waren.

…jedes Mal wenn ich mich zum Tanzen umziehe denke ich daran, dass die langen Ärmel nur ein Überbleibsel aus der Vergangenheit sind, ohne eine Bedeutung für die gegenwärtige Form unseres Hobbys. Falls ich sie jemals als hinderlich auf dem Weg zu einem sinnvollen Ziel sehe, würde ich sie schneller aufgeben als Du "Interlocking Phantom Column Stretch Box Arkey Whoop-De-Do and Roll" sagen kannst.

... auf den Tanzveranstaltungen, an denen ich 1950 teilnahm, gab es keine Kleidervorschrift Du hast das angezogen, was Du zu einer Party angezogen hättest. Kurze Ärmel waren in Ordnung. ... Ein Caller, mit demich sprach, sagte, es hätte bis zu den 60ern keine Kleidervorschrift gegeben, bis der Minirock aufkam. Das war wohl zu viel (zu wenig?) für manche Leute, so dass sie eine Vorschrift festlegten. Ich höre, Jeans seien verboten in manchen Gegenden, aber sie werden in San Diego üblicherweise getragen.

Square Dance Kleidung - eine "Tradition", die keine ist.

Hier ist unser Konflikt: Manche denken, Square Dance Kleidung ist anziehend und zieht andere Leute zum Tanzen; andere von uns halten Square Dance Kleidung für Unfug, der eine Unmenge Leute fernhält. Einige von uns glauben, Square Dance sei leichter zu "verkaufen", wenn wir nicht gegen das Image von balettröckchenartigen Reifröcken zu kämpfen hätten; andere lieben ihren Aufzug und können sich nicht vorstellen, ohne ihn zu tanzen. Leute, die schon tanzen, sind kein unvoreingenommenes Publikum ... sie haben bereits Zeit und/oder Geld in ihre Kleidung investiert. Leute, die diese Kleidung doof finden, machen keinen Square Dance, so dass sie an dieser Diskussion nicht beteiligt sind (außer Leuten wie mir, die über eine Gruppe ohne Kleiderordnung zum Square Dance gekommen und süchtig genug geworden sind, dass sie gelegentlich und widerwillig einen Rock anziehen). Ich frage mich, wie viele Leute es da draußen gibt, die gern Tanzen würden, es aber wegen des Images nie versuchen. Ich glaube nicht, dass Square Dance in einer Verfassung ist, starr an einer Kleiderordnung festzuhalten, die in den 60ern zur Abwehr des Minirocks erlassen wurde. Ich denke, Square Dance sollte so zugänglich wie möglich sein … warum künstliche Barrieren errichten?

Was auch immer in den obigen Kommentaren gesagt wird, gültige Regel ist derzeit nach meiner Kenntnis die am Anfang zitierte Regelung aus 2006.
Der Editor

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