Liebe Mitglieder, im November fing die Nachbarin damit an und kurz darauf folgten ihre Kinder. Schon bald griff es über auf den Bäcker und den Metzger. Selbst im Supermarkt gab es bis Ende Dezember niemand, der sie nicht bekommen hatte, außer mir. Während der Feiertage hatte ich wenig Kontakt zur Außenwelt und somit keine Erkenntnis, wer noch „in den Genuss“ gekommen war. Aber schon in der 2. Woche des Januars erfuhr ich, dass inzwischen aus meiner näheren Umgebung und bis Ende Januar auch aus meiner weiteren Umgebung jeder sie mindestens einmal hatte, außer mir. Ich war nicht neidisch und ich hätte gerne verzichtet. Ich wollte sie nicht wirklich und fast wäre ich verschont geblieben. Jedoch, sie wollte mich, und erbarmungslos schlug sie Anfang Februar zu, diese unwahrscheinlich lästige, Fieber schüttelnde, im Kopf hämmernde, Hals kratzende, Nase schniefende, kaum jemand verschonende Begleiterscheinung des Winters… die Grippe! Einen positiven Begleitaspekt hat sie aber jedenfalls bei mir: Während ihrer „Besuchszeit“ schmeckt mir kein Nikotinpräparat und kein Tropfen Alkohol! Nun denn, wie alle Anderen habe ich sie auch dieses Jahr überlebt und ich hoffe, dass alle, die sie ebenfalls hatten, inzwischen wieder gesund und munter sind. Und denen, die sie noch nicht hatten, wünsche ich, dass es so bleibt. Während wir in dieser Jahreszeit mit der Grippe kämpfen, kämpfen unsere neuen Tänzer mit den Figuren, die sie in ihren Classes zum ersten Mal kennen lernen und mancher mag denken, eine Erkältung ist das kleinere Übel. Wenn ich allerdings die Begeisterung und den Willen sehe, den sie dieser Faszination unseres Hobbys entgegenbringen, so ist dies eine andere Art des „Fiebers“, das in ihren Augen leuchtet. Es ist die Freude, die Figur jetzt schon 5 mal ohne Fehler getanzt zu haben, die Drehung so ausgeführt zu haben, dass ich danach am richtigen Platz stehe; Rechts und links habe ich jetzt auch 10 mal hintereinander richtig gemacht; meine Mittänzer haben mich den gesamten Tanzabend über freundlich angelächelt und mir das Gefühl vermittelt, dass ich es gut gemacht habe; der Caller/Leader hat mich gelobt und überhaupt ist es ein tolles Gefühle, wenn einem jeder hilft, damit man ein Erfolgserlebnis hat. Da vergisst man den ganzen Alltagsstress und will überhaupt nicht mehr aufhören, Figuren zu lernen und zu tanzen, die man nicht nur wegen der Sprache kaum versteht. Damit dies so bleibt, wünsche ich allen neuen Tänzern ein herzliches Willkommen, eine nimmermüde Begeisterung, stets hilfreiche und freundliche Mittänzer und einen geduldigen und verständnisvollen Ausbilder, sodass ihr unserer Gemeinschaft des weltweiten Square Dance und seiner verwandten Tanzarten lange erhalten bleibt. Grüßle
Wuffi |
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