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European Association
of American Square Dancing Clubs e.V.

 
Friendship is Square Dancing's greatest reward
      
 

 
   

EAASDC-Bulletin November 2010

Zum Nachdenken


Wer sind die großen Spaßverderber?

Heinz & Marlene Munkelt (ehemals EAASDC Publicity)

Dies ist ein Nachdruck aus dem Bulletin Dezember 97, aber schon in 1997 wurde erwähnt, dass der Artikel ursprünglich vor 10 Jahren erschien. Nun sind insgesamt 23 Jahre vergangen, aber die Probleme scheinen unverändert und ich glaube die Gedanken und Vorschläge der Autoren sind es wert, auch heute nochmal veröffentlicht zu werden.
Der Editor

Jeder von uns hatte irgendwann einmal die Idee, Square Dance zu seinem Hobby zu machen und für die meisten von uns wurde dieses Hobby zur zweitwichtigsten Nebensache der Welt. Was war eigentlich der Grund weshalb Du, Du oder Du dieses Hobby erlernt hast? War es der Tanz, der Dich durch seine Figuren-Vielfalt faszinierte? War es die Geselligkeit, das Zusammensein mit netten Leuten, die sehr schnell zu Freunden wurden? Oder die Möglichkeit mit vielen Gleichgesinnten - egal welcher Nationalität oder Rasse - zu tanzen und gemeinsam Spaß zu haben? Waren es die fröhlichen Afterparties nach dem Tanz?

Nun, diese Fragen im Einzelnen zu beantworten, fallt wohl keinen leicht, denn für uns alle sind Tanzen, Geselligkeit und Spaß eben das, was wir unter Square Dance verstehen. Aber wenn wir ehrlich sind, müssen wir zugeben, dass wir den steinigen Weg der Class bis zur Graduation durchgestanden haben, um später in der Lage zu sein, das Erlernte zusammen mit unseren Freunden tanzen zu können.

Wir erinnern uns gerne an die Zeit kurz nach unserer Graduation. Wir freuten uns jedes Mal, wenn wir einen Tip, ohne das Square zum Stehen zu bringen, durchgetanzt hatten - und wir waren stolz darauf. Dieses Glücksgefühl hat wohl jeder frisch graduierte Tänzer. Auch jetzt nach vielen Jahren als aktive Square Dancer freuen wir uns, wenn es uns vergönnt war, an einem Abend mehrere Tips leicht und fließend, also smooth zu tanzen. Das ist der Spaß am Tanzen, den der überwiegende Teil der Tänzer empfindet. Der Spaß endet jedoch dann, wenn der Rhythmus des Tänzers durch unnötiges Beiwerk anderer gestört wird.

Nun ist Rhythmusgefühl nicht jedermanns Sache. Es gibt Menschen, die ein angeborenes Gefühl für Rhythmus haben und solche, die es sich erst aneignen müssen. Es müsste daher die erste Aufgabe eines Callers/Teachers bei einer Beginner-Class sein, den Teilnehmern dieses Rhythmus-Gefühl zu vermitteln, um den Neulingen überhaupt die Basis für ein harmonisches und flüssiges Tanzen zu geben.

Tänzer, die ein Rhythmus-Gefühl nicht kennen, tanzen nicht, sie "pflügen" durch den Square und sind meist für gewisse Extras anfällig. Für sie ist dieses Beiwerk eine willkommene Abwechslung, um ihrer Meinung nach dem Tanz erst den richtigen Pep zu geben. Dass andere Tänzer dadurch aus dem Takt kommen, ist für sie völlig unverständlich.

Es wäre jedoch zu einfach, jeden Unfug mit fehlendem Rhythmus-Gefühl des Tänzers zu entschuldigen. Nur zu oft spielt hier auch ein gerüttelt Maß an Rücksichtslosigkeit eine Rolle, wenn anderen dieser sogenannte Spaß förmlich aufgezwungen wird. Den Square zu verlassen, widerspricht den Square-Dance- Regeln. Was übrig bleibt, ist gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Das kann sehr frustrierend sein, wenn man mehrmals in Squares gerät, in denen diese "Scherzbolde" ihr Unwesen treiben.

Wer offenen Auges durch die Square-Dance-Welt geht, wird feststellen, dass immer dort am rauhesten getanzt wird, wo den Tänzern ein ideenloses Tanzprogramm geboten wird. Sich immer wiederholende Standardfiguren fordern die Tänzer geradezu heraus, etwas zur "Belebung" des Tanzes beizutragen.

Die einzelnen Tanzplateaus bieten so viel Variationsmöglichkeiten, dass es auch einem weniger routinierten Caller verhältnismäßig leicht fallen muss, sein Tanzprogramm so interessant zu gestalten, dass den Tänzern das Tanzen auch ohne Extras Spaß macht. Der Caller muss sich allerdings gründlich auf den Tanz vorbereiten. Wir möchten keinesfalls allein den Callern die Schuld an diesen Auswüchsen zuweisen. Sie können lediglich dazu beitragen, die Grundlage dafür zu schaffen, dass jeder Tänzer wieder ungeteilten Spaß am Tanzen hat.

Es gibt Clubs, da achtet das Board und der Caller sehr auf gutes Styling ihrer Mitglieder. Um den Twirl- Bump- und Kick- Freaks ein Ventil zu schaffen, haben sie sogenannte Fun-Tips eingeführt, wo sich diese Freaks einmal am Abend austoben können. Der Erfolg gibt ihnen recht. Die Abwanderung von Tänzern, und die hohe Zahl derer, die ganz mit dem Square Dance aufgehört haben, was zuvor gang und gäbe war, konnte dadurch gestoppt werden, denn die Tänzer haben wieder Spaß am Tanzen.

Die Twirl-, Bump- und Kick-Freaks sollten einmal darüber nachdenken, weshalb ihre Akrobatik-Kunststückchen oft auf Ablehnung stoßen. Unser Motto

"Square Dance is Fun"

hat wirklich nichts mit diesen Extras zu tun, obwohl es als Rechtfertigung zu gern missbraucht wird. Als vor langer Zeit dieser Satz geprägt wurde, war dieser Wildwuchs unbekannt. Man erfreute sich am Tanz und über die netten Menschen mit denen man gemeinsam dieses schöne Hobby teilte.

Damit dieses Motto auch in Zukunft seine Gültigkeit nicht verliert, sollten wir einen Satz hinzufügen, den eine Gruppe besorgter, aber auch begeisterter Tänzer und Caller fand:

Laßt uns wieder tanzen beim Square Dance

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