Die Caller und Cuer arbeiten mehr und mehr mit Computern (Laptops) und haben dadurch mehr technische Möglichkeiten, auch mehr vielfältige Speicherungsmöglichkeit von Musik. Caller, die ihre Hilton-Maschine, den Lautsprecher und die schwere Plattenkiste zum Tanzen schleppen, sieht man nur noch selten. Der Run der Tänzer auf Plus und die höheren Programme hat schon lange eingesetzt, wenn auch nach und nach, immer häufiger werden Plus-Classes veranstaltet. Es gibt mehr Plus- und High Level-Clubs (ab A1 aufwärts). Mit dem C-Programm fing die erste Gruppe in unserer Gegend Anfang der 90er Jahre an, jetzt tanzen schon verschiedene Clubs bis C3. Die Ausbildung durch die Caller ist im Allgemeinen nicht mehr so gründlich, daher nimmt das Können ab und die Fähigkeit, DBD (Dance by Definition) zu tanzen. Oft können Plus- und auch A-Tänzer knallhartes DBD Basic, wie es hin und wieder angeboten wird, nicht mehr tanzen bzw. erst nach einem Workshop beherrschen. Bei Specials wird außer Mainstream mehr Plus und höheres Level angeboten, oft ist sogar das Abendprogramm gemischt, z.B. MS/MS/PL. Wenn MS und Plus in getrennten Hallen angeboten wird, ist oft die Plus-Halle voller als die MS-Halle. Da beim gemischten Programm die MS-Tänzer oft nicht allzu lange pausieren wollen, drängen sie daher in die Plus-Classes. Es gibt allerdings auch Caller, die einer Plus-Class eine harte MS-Prüfung vorausschicken und einigen Tänzern empfehlen, noch ein Jahr zu warten. Es wird wieder hingewiesen auf die Callerlab-Empfehlung, vor der Plus-Class mindestens ein Jahr intensiv Mainstream zu tanzen. Es gibt jetzt mehr Tänzer, die sich vom Square Dance abwenden, wenn sie das Plus-Level erlernt haben und keinen Erfolg nach außen vorweisen können, der Zeitgeist macht sich bemerkbar. Wenn diese Tänzer aber durchhalten, werden sie danach drängen, auch die höheren Programme zu lernen. Es gibt immer mehr High Level-Tänzer, die kein Mainstream und kein Plus mehr tanzen, zumindest nicht regelmäßig. Es gibt auch etliche Mitglieder von High Level-Clubs, die nicht mehr Mitglied in einem Mainstream- oder Plus-Club sind. Round Dance wird bei Square Dancern immer unpopulärer, es gibt in NRW nur noch wenige Square Dance Clubs, die auch Round Dance anbieten, und wenn, dann sind es eigene Abteilungen, die oft an unterschiedlichen Tagen tanzen. Es gibt in NRW nur noch ganze 2 Clubs, die Round Dance am Clubabend, also mit Square Dance wechselnd, anbieten. Um dies durchzuhalten, braucht es „integrative“ Cuer, die in beiden Tanzformen zu Hause sind. Round Dance und Square Dance driften immer mehr auseinander. Allerdings ist diese Tendenz in Süddeutschland nicht so stark spürbar, wo mehr Cuer aktiv sind. Es gibt Tänzer, die Round Dance auf den Specials als störend empfinden, und es gibt viele Round Dancer, die keine Square Dancer sind. Daher sind auch viele Specials und Übungswochenenden voneinander getrennt und bei Round Dance-Veranstaltungen nur auf Round Dancer zugeschnitten. Round Dance nähert sich immer mehr dem Gesellschaftstanz (Ballroom Dancing) an, diese Tendenz ist in den USA schon stark festzustellen. Teil 1 siehe Bulletin Dez 09 S.55 Teil 2 siehe Bulletin Sept 10 S.69 Teil 4 folgt |