Clogging Was ist das? Monika Zöller Ganz trocken gesagt: Eine auf historische Entwicklung zurückgehende Variation des Volkstanzes bei der zur rhythmischen Betonung der Schritte, die Schuhe vorn und hinten mit Eisen (Taps) beschlagen sind. Da in Europa ja alles bekanntlich eine längere Anlaufzeit benötigt, beginnt sich nun das Cloggen mit fast zwanzigjähriger Verspätung durchzusetzen. Aber gehen wir zum Anfang der Geschichte: Gecloggt wurde immer schon. Es ist ein Tanz des Volkes (wie alle Tänze) und ist hauptsächlich im Norden Europas verbreitet, wo aber zumeist mit Holzschuhen gecloggt wird. Wie so vieles, nahmen die Pioniere auch diese Tanzart mit in die neue Welt. Wann genau es sich in Gruppen und Clubs verbreitete, konnte, trotz vieler Kontakte zu Cloggern, nicht festgestellt werden. 1968 trat in Fontana Village eine Square-Dance-Gruppe auf, die auch Clogging vorführte. Es schaute eine eben graduierte Tänzerin zu und war begeistert. Ihr Name: -- Shelia Popwell Zu der damaligen Zeit war ihr sicherlich nicht bewusst, dass sie einmal Wegbereiter für diesen Tanz sein sollte. Zweimal in der Woche fuhr sie 60 Meilen um an einer Klasse teilnehmen zu können. Sie beendete die Klasse und war immer noch begeistert, fand aber kaum Gelegenheit, das Erlernte in die Tat umzusetzen. Kurzerhand packte sie Platten, Plattenspieler, Bücher und Schuhe in ihr Auto und fuhr damit über Land. Sie hat, im Namen der Pioniere, diesen Tanz populär gemacht. Sie hielt viele Klassen ab, verfasste mehrere Bücher und schrieb für unzählige Tänze die Choreographie. Um die Vielfältigkeit des Cloggings anschaulich zu machen, wurden die einzelnen Steps mit Namen belegt und beim Nationalen Clogging Council niedergeschrieben. Das nur als kurzer, geschichtlicher Rückblick. Überrascht war ich über die große Hilfsbereitschaft, als ich mich zum ersten Mal an sie wandte. Ich bekam umgehend sämtliche Informationen die für den Clogging-Anfang benötigt werden. Viele Plattentips, Klassenunterlagen, viele Adressen für weitere Auskünfte. Es gibt auch im Clogging feste Regeln. In Klassen können die Basic Steps erlernt werden und die ersten Versuche zum Freestyle unternommen werden. Freestyle bedeutet: Jeder Tänzer tanzt so wie er möchte, hält sich aber an die gesetzten Regeln. Die Phantasie des Einzelnen ist nicht eingegrenzt. Es gibt auch, wie im Round Dance, Tänze die gecuet werden. Jeder Clogger muss sich aber im Klaren sein, dass eine wöchentliche Übungszeit von 1 - 2 Stunden nicht ausreicht. In den Klassenstunden kann zwar eine Routine erlernt werden, um diese aber flüssig tanzen zu können, muss außerhalb dieser Zeit geübt werden. Noch etwas Zeit zu opfern lohnt sich sehr. Die Fortschritte kann man an sich selbst am besten feststellen und sind die Belohnung für viele, vergeblich geschlagene Double-Toes. Es gäbe noch so viel zu erzählen, aber ich schließe hier meinen Bericht, da ich sonst ins Schwärmen komme. Abdruck autorisiert durch amtierende Clogging Coordinator Sandra Pohlmann |